Am 18. August 2017 wurde Prof. Dr. Max Otte von Jung & Naiv interviewt. Im Gespräch geht’s um seinen Werdegang und die Spekulation mit Aktien: Kann das eigentlich jedes Kind? Was ist daran so kompliziert? Würde Max sich selbst als “Guru” sehen? Wie lernt man eigentlich einen Finanzcrash vorherzusagen? Wie viel Glück ist dabei? Sind Finanzmärkte immer irrational? Was hält er von der “marktkonformen Demokratie”? Leben wir in einer sozialen Marktwirtschaft? Wie hält es Otte mit dem “Brexit” und der Wahl von Trump? Hätte er ihn gewählt? Schließlich geht es um die Idee des “Vollgeldsystems” und Ottes Lieblingsverschwörungstheorie.

Wenn es um die entscheidenden Faktoren für die Zukunft der Weltwirtschaft geht, fallen schnell Begriffe wie Produktivität, Lohnstückkosten, Steuerpolitik oder auch Infrastruktur. Eher selten ist dann von Kompetenz in all seinen Facetten die Rede. Oder von Wanderungsbewegungen – oder auch von Asylpolitik. Warum wird die Kompetenz der Menschen trotz wachsender Weltbevölkerung rarer? Welche Länder schaffen es am besten Kompetenzen anzuwerben und auch auszubilden? Wie ist Deutschland in diesem weltweiten Kampf um Talente aufgestellt? Und welche Rolle spielt der sogenannte Kriegs-Index dabei, um die weiteren Entwicklungen in diesem Themenfeld wissenschaftlich fundiert vorherzusagen? Privatinvestor-TV hat Prof. Dr. Dr. Gunnar Heinsohn, Wirtschaftswissenschaftler und emeritierter Professor für Sozialpädagogik an der Universität Bremen, getroffen, um Antworten zu finden.

Ein Klassiker aus dem Privatinvestor-Archiv: Im September 2012 referierte Prof. Dr. Max Otte auf der Pluralistischen Ergänzungsveranstaltung zur Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, veranstaltet vom Arbeitskreis Real World Economics. Sein Thema waren die Politische Ökonomie und der Einfluss von Machtinteressen auf Markt und Gesellschaft.

Mit der Entwicklung des Max Otte Vermögensbildungsfonds seit Jahresbeginn sind wir sehr zufrieden. Mit breiter Brust kann er dem Vergleich mit dem MSCI World entgegen sehen.
Der Max Otte Vermögensbildungsfonds beendete den Monat Juli mit einem Nettoinventarwert (NAV) von 124,84 Euro pro Fondsanteil und verzeichnete damit ein Plus von 2,65%. Seit Jahresbeginn stieg sein Wert um sehr gute 9,1%. Zum Vergleich: Der MSCI World Index (in Euro umgerechnet) verlor im Juli 1,01%. Seit Jahresbeginn gewann er lediglich 0,2%.
Mehr dazu im aktuellen Monatsbericht.

Sehr geehrte Privatanleger,

statistisch gesehen gibt es das Sommerloch beim DAX tatsächlich. In zwei Dritteln aller Jahre gehen die Kurse zwischen Ende Juli und Anfang Oktober zurück. Nicht schon ab Mai! („Sell in May and go away!“)

Im Mai gibt es ein Zwischenhoch, aber das Jahreshoch wird statistisch Ende Juli erreicht. Nun hilft uns die Aussage, dass der See in Durchschnitt einen Meter tief ist, nicht unbedingt weiter. Nichtschwimmer könnten da immer noch ertrinken. Aber wenn Sie Liquidität aufbauen wollen, ist Ende Juli kein schlechter Zeitpunkt.

Wir haben verschiedene Indizes getestet und finden insbesondere beim DAX in den Sommermonaten eine durchschnittliche Korrektur von 3 bis 4 Prozent. Der Verlauf dieses Jahres ist bislang recht typisch (was nicht heißt, das es auch so weitergeht). Es ist aber nicht einfach, diesen Zyklus auszunutzen. Zum einen schlagen Steuern und die Transaktionskosten zu Buche, die leicht 2 Prozent ausmachen können und damit die theoretische Überrendite schon wieder fast auffressen.

Zum anderen müssten Sie wirklich eisern alle DAX-Titel verkaufen und dann wieder kaufen. Wenn Sie das nur selektiv tun, ist die Gefahr hoch, dass es genau die falschen Titel waren. Für 95 Prozent aller Anleger ist die solide Langfristanlage die bessere Strategie – weniger Kopfschmerzen und wahrscheinlich gleich gute oder bessere Ergebnisse.

Ich konzentriere mich aktuell auf neue Investmentideen, die ich den Lesern meines Börsenbriefes Der Privatinvestor Anfang Oktober präsentieren werde. Mein Team und ich finden immer noch genug interessante Geschäftsmodelle.

Entscheiden Sie sich heute für 4 kostenlose Ausgaben von Der Privatinvestor und testen Sie unsere Arbeit. Damit sind keinerlei Abo oder sonstige Verpflichtungen verbunden.

Der Megatrend „große Technologieunternehmen“ setzt sich fort. Was gesellschaftspolitisch sehr bedenklich ist, sorgt bei den US-Giganten für starke Zahlen. Hier sollten Sie dabei bleiben. Auf gute Investments!

Ihr

Max Otte

 

Hinweis/Disclaimer: Prof. Dr. Max Otte berät beziehungsweise Unternehmen, an denen Prof. Dr. Max Otte beteiligt ist, beraten den PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) und den Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN: A1J3AM). Diese beiden Fonds könnten Positionen in Titeln halten, die in dieser Kolumne genannt sind. Für den Fall, dass Leser dieser Kolumne Positionen in einen genannten Titel in einem Umfang erwerben, der dazu geeignet ist, den Preis des Titels zu beeinflussen, könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide die Fonds im Falle der Veräusserung des Titels aus deren Portfolio nach einem solchen Kursanstieg vom Erwerb des Titels durch die Leser der Kolumne profitieren. Auch im Falle eines Verkaufs in einem entsprechenden Umfang durch Leser der Kolumne könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide Fonds von fallenden Kursen durch günstigere Einstiegskurse im Falle eines späteren Kursanstiegs profitieren.

Hochzinsanleihen, sogenannte „High-Yield“ oder „Junk-Bonds“ haben ein historisches Renditetief erreicht. Ein geschätzter Kollege erzählte mir, dass mittlerweile ein Fonds mit Hochzinsanleihen nur noch eine Bruttorendite von 2,6 Prozent erzielen würde. Wenn man dies über einen Anleihen-ETF abbilden würde, der seinerseits natürlich Gebühren kostet, kommt man bei gut 2 Prozent Rendite heraus.

Renditetiefs werden erreicht, wenn die Kurse der Anleihen steigen, denn die meisten Anleihen haben eine feste Verzinsung auf den Nennbetrag, den sogenannten „Coupon“. Steigen die Kurse, bleibt die Ausschüttung gleich. Daher sinkt die Rendite. Gerade hat der EZB-Rat beschlossen, den Leitzins bei Null Prozent zu belassen. In diesem Umfeld lassen sich anscheinend Käufer finden, die Hochzinsanleihen auch bei 2,6 Prozent Verzinsung kaufen.

Hochzinsanleihen sind „Junk-Bonds“, Anleihen minderer Qualität. Die Qualität wird wiederum an der Bonität der Schuldner festgemacht. Je schlechter die Bonität, desto schlechter die Qualität. Und entsprechend höher ist bei solchen Produkten die Ausfallquote, also der Prozentsatz der Schuldner, die ihre Anleihe nicht mehr bedienen können. Historisch fielen jedes Jahr 2, 3, 5 Prozent oder mehr solcher Hochzinsanleihen aus.

Nun können Sie sich Ihre Rendite bei einem Junk-Bond-Fonds, der in vielleicht hundert solcher Anleihen investiert ist, ausrechnen: bei Netto gut 2 Prozent und einer (niedrig) geschätzten Ausfallrate von 3 Prozent machen Sie im besten Fall schätzungsweise 1 Prozent Minus. Ein schlechter Deal.

Und Festgeld oder Kontoguthaben sind auch keine gute Idee. Aktuell wurde auch bekannt, dass mittlerweile vierzehn Volks- und Raiffeisenbanken Negativzinsen zwischen 0,3 und 0,5 Prozent erheben. Das ist zwar besser, als in einen Junk-Bonds-Fonds zu investieren, aber ein schlechter Deal bleibt es dennoch.

Wenn Sie da noch 2 Prozent Inflation draufschlagen, kommt – je nach Anlageform – eine Wertminderung von 2,3 bis 2,5 Prozent pro Jahr drauf. Wenn Sie dann noch davon ausgehen, dass die offizielle Inflationsrate geschönt ist, verlieren Sie schnell 3,5 bis 4,5 Prozent – jedes Jahr.

Da sind Aktien doch besser. Erstens: Sie müssen keine Negativzinsen zahlen. Zweitens: die Dividendenrenditen liegen oftmals bei 3 oder 4 Prozent oder mehr. Wenn es sich dann noch um einen sehr stabil aufgestellten Langfristtitel handelt, ist das optimal. Wenn Sie es riskanter mögen, können Sie sich auch an Gazprom Neft (WKN: A0J4TC) beteiligen. Die nach meiner Strategie geführten Fonds sind hier mit einer kleinen Gewichtung dabei. Die Dividendenrendite beträgt bei Gazprom Neft aktuell fast 6 Prozent. Die Aktie ist aber auch mit Rohstoff- und Währungsrisiken sowie politischen Risiken verbunden. Doch zurück zu Aktien allgemein. Es gibt noch einen dritten wichtigen Aspekt: die Dividenden steigen bei vielen Aktien im Laufe der Zeit. Beispiele sind hier neben altbekannten Klassikern unter den Dividendenaristokraten auch unsere Datenbanktitel Novo Nordisk (WKN: A1XA8R) oder Capita Group (WKN: A0MZ15).

Selbst mit einer ganz einfachen Aktienauswahl sollte Werterhalt, mit etwas Fortune sogar eine ansehnliche Wertsteigerung möglich sein. Schon das ist ein ganz ordentlicher Deal.

Auf gute Investments,

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

Hinweis: Die genannten Titel befinden sich im Max Otte  Vermögensbildungsfonds und im PI Global Value Fund.