Prof. Dr. Max Otte spricht im Interview mit Andreas Franik über seine persönlichen Werte, Ideale und Ambitionen.

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Quelle: Süderländer Tageblatt vom 20.11.1980

„Pädagogik ist Dienst am Menschen“
Studiendirektor Max Otte seit 25 Jahren als Berufsschullehrer tätig

Plettenberg. (kwr) Sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Berufsschullehrer konnte vor kurzem Max Otte, Am Stübel 43, feiern. Damit dürfte er als einer der dienstältesten Pädagogen dieser Schulform im Lennetal anzusehen sein. Seit 1957 unterrichtet der Jubilar, mit einigen Jahren Unterbrechung, in denen er in Werdohl tätig war, an der Plettenberger Abteilung der Berufsschule Lennetal. Hier fungiert der heutige Studiendirektor auch seit August dieses Jahres als ständiger Vertreter des Schulleiters (der seinen Sitz in Altena hat) am Schulort.

Der gebürtige Oberschlesier und gelernte Landwirt Max Otte kam über den zweiten Bildungsweg zu seinem jetzigen Beruf. Stationen der Ausbildung waren dabei Wilhelmshaven und Minden. Seine besondere Aufmerksamkeit galt und gilt heute noch denjenigen Schülern, denen das Lernen nicht so leicht fällt wie anderen. Der ständig steigende Leistungs- und Erfolgszwang, der sich auch in der Schule zeigt, läßt zwar bei einem Teil der Schüler stets bessere Leistungen beobachten, birgt aber nach Max Ottes Ansicht auch die Gefahr, daß weniger zum Lernen Befähigte nur all zu leicht den Anschluss verlieren, so daß er es als seine Pflicht ansieht, hier besonders zu helfen. Überhaupt versteht Max Otte Pädagogik grundsätzlich als „Dienst am Menschen“.

Um diesen Dienst auch möglichst lange versehen zu können, hofft der 52-Jährige für sich persönlich auf eine weiterhin gute Gesundheit; im beruflichen Bereich wäre sein Wunsch für die Zukunft, dass eine große Übereinstimmung über die pädagogische Arbeit einträte. Gegenwärtig prallen seiner Meinung nach in der Schule verschiedene politische Grundströmungen so aufeinander, dass eine Belastung der eigentlichen pädagogischen Arbeit gegeben ist. Er plädiert für eine stärkere Diskussion unter den Pädagogen darüber, „was dem Menschen dient“.

Neben seiner Verwaltungstätigkeit an der Schule, die infolge des enormen hier vorzufindenden Spektrums an Klassen sehr umfangreich ist, unterrichtet Max Otte auch noch selbst, hauptsächlich im Fach Politik. Im Zusammenhang hiermit steht eine andere von ihm übernommene Verpflichtung: Seit 1975 ist er als Mitglied der CDU-Fraktion im Rat der Stadt tätig. Weiterhin ist der Jubilar stark in der Arbeit der Ohler Kirchengemeinde engagiert.

Diese Tätigkeiten empfindet Max Otte nicht so sehr als Mehrbelastung, sondern vielmehr als Ausgleichstätigkeiten, wie er auch seine berufliche Arbeit nicht nur als Arbeit ansieht, sondern als Erfüllung einer Aufgabe. Den Gratulationen zum 25-jährigen Berufsjubiläum schließt sich auch die Heimatzeitung mit den besten Wünschen an.